Sonja Braas. The Quiet of Dissolution
Halle unten Zeitraum
12.09.2010 - 14.11.2010
Immer mehr Bilder von Naturkatastrophen sind an der Tagesordnung: Wasserfluten, in denen Landschaften versinken, Wälder, die sich im Feuer auflösen, Tornados, die über die Erde fegen, Lava, in denen die Erde verglüht, Eisregen, in dem alles Leben erstarrt…Wo die Medien die Katastrophen für die Menschen zeigen, vermitteln die Bilder der New Yorker Künstlerin die Eindrücklichkeit und die erhabene Schönheit des Naturschauspiels in der Landschaft.
Diese großformatigen Fotografien von Sonja Braas wirken auf den ersten Blick wie dokumentarische Aufnahmen – Natur pur, aufgeladen mit beeindruckender Dynamik und Energie. Gleichwohl entstehen diese gewaltigen Landschaftsbilder im Laboratorium des Ateliers, am Modell, wie Malerei, als Kunstwerke, und die haben schon immer auch das Unfassbare, das Geheimnis der Naturkräfte vielleicht auch das Göttliche, zumindest das Großartige zum Gegenstand. Die Dynamik des Naturereignisses verbindet die Künstlerin mit der Ruhe vor dem Sturm, mit der Stille danach, mit der Auflösung der Realität nach dem Ereignis. Solche Bilder lassen uns dem Drama der Natur so nahe kommen, wie es die Wirklichkeit kaum zulassen würde. „The Quiet of Dissolution“ beschreibt die eigentümlich Stimmung der Bilder, ihre Intensität, die den Betrachter einnimmt, bewundernd und erschauernd zugleich. Landschaftsbilder in der Kunst waren und sind immer mehr als einfache Naturbeschreibung. Andeutungen in Details und die Ästhetik des Bildes interpretieren die Natur, machen ihre Erfahrung zum Ereignis Mit den Impressionisten wurde Landschaftsdarstellung zugleich zentrales Motiv einer künstlerischen Avantgarde. Heute verzaubern Fotografien eindrücklich die Vorstellung von Wirklichkeit und werden zur Bühne für ein Schauspiel, das uns ebenso erschrecken kann wie es faszinierend uns anzieht.