Sammlung. Werke aus der Sammlung der Kunsthalle Göppingen

Von Samstag, 25. Mai bis Dienstag, 18. Juni 2002 zeigt die Kunsthalle Göppingen wieder einmal Teile ihrer Kunstsammlung. Dieses Mal konzentriert sich der Blick auf die Photographie in der Sammlung und auf Bilder, in denen mit Sprache Bilder hervorgerufen werden.
Überall steht derzeit die Photographie im Zentrum, gleich ob man in regionalen Ausstellungen, auf den großen Kunstmärkten oder bei internationalen Kunstereignissen wie zum Beispiel der Biennale von Venedig sich ansieht, was heute die Diskussion um Kunst bedeutet. Wo sie die Malerei nicht verdrängt hat, ist sie zu deren Partnerin geworden, sie ist die Grundlage für Video, große Sammlungen entstehen und die Wert- und Preissteigerungen von Photokunstwerken sind enorm. Die Kunsthalle Göppingen hat mit den bescheidenen Mitteln sehr interessant gesammelt und sehenswerte Werke von international beachteten Künstlerinnen und Künstlern in ihrem Besitz. Die belgische Künstlerin Marie-Jo Lafontaine ist eine feste Größe in der Video- und Photographiekunst. Intensivere Portraits sind kaum vorstellbar. Die beiden Portraits Jugendlicher von Bernhard Prinz sind gleichermaßen eine „museale“ Klasse für sich. Claus Goedicke und Christopher Muller, einst hier als junge Photokünstler aus Köln / Düsseldorf vorgestellt, gehören heute mit ihren Stillebenphotos zum festen Bestand der Gegenwartskunst. Mit der konzeptuellen Photographie des englischen Künstlers Philip Reilly und den poetischen Arbeiten der georgischen Künstlerin Keti Kapanadze, erstmals in der Ausstellung „After the Wall“ (1999 Stockholm, Budapest, Berlin) gezeigt, sind zwei junge Künstler in der Sammlung vertreten, die ganz aktuell auf sich aufmerksam machen. Heike Gallmeier hat mit ihren großformatig inszenierten, eigentlich gemalten Photoarbeiten als jüngste Künstlerin den „kunstpreis junger westen“ gewonnen, u.a. mit ihrem erstaunlichen Blick in Goethes Arbeitszimmer. Klaus Heider ist ein Künstler, der mit Photographien, die in Italien entstanden sind, sich bei vielen Kunstkennern einen Namen gemacht hat. Und mit den Kameras des Stuttgarter Künstlers Georg Winter wird man ganz erstaunliche Photographier-Erfahrungen machen. Ganz abstrakt erscheinen Texte, aber jeder weiß auch, welche Bilder wenige, vielleicht einzelne Worte oder Zahlen im Kopf hervorrufen können: einen Denkraum, in dem man sich bewegen kann, die physische Beschreibung eines Menschen… – mit Werken des italienischen Konzeptkünstlers Alighiero e Boetti, des österreichischen Sprachbildners Heinz Gappmayr und des spanischen Bildhauers Jaume Plensa hat die Sammlung einen beachtenswerten musealen Bestand.