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Fotografie von Nasan Tur: Zwei komplett schwarz gekleidete Personen stehen in einem Raum und umarmen sich. Die Frau hält den Kopf des Mannes gegen ihren Oberkörper und der Mann, welcher kleiner als die Frau ist, hat ihre Hüfte umschlungen und die Augen geschlossen.
Eine Person steht vor einer spiegelnden Tafel auf welcher die Aufschrift
Das Bild zeigt eine Skulptur von Alicja Kwade, die auf einem weißen Sockel präsentiert wird. Die Skulptur besteht aus mehreren geschwungenen, ineinander verschlungenen Formen in neutralen Farbtönen wie Weiß, Grau und Beige. Die organische Struktur wirkt wie ein Knoten oder eine abstrakte Verknotung. Der Hintergrund ist einheitlich hell und lenkt den Fokus auf die Skulptur, wodurch deren Form und Materialität betont werden.
Das Bild zeigt eine Szene aus dem film still von Marijke van Warmerdam. Zu sehen ist eine malerische Szene in einem grünen Park. Zwei ältere Personen, ein Mann und eine Frau, sitzen eng nebeneinander auf einer Parkbank am Ufer eines ruhigen Flusses oder Sees. Sie sind in helle Kleidung gehüllt und scheinen in ein ruhiges Gespräch vertieft oder einfach die Umgebung zu genießen. Das Bild hat eine weiche, leicht verschwommene Ästhetik, die an eine Traumlandschaft erinnert. Im Vordergrund sind unscharf grüne Blätter zu sehen, die den Blick auf die friedliche Szene einrahmen. Der Hintergrund ist dicht bewaldet.
Das Bild zeigt eine minimalistische, abstrahierte Darstellung eines Tropfens, der in einem leuchtenden Rotton gehalten ist. Der Tropfen hat eine organische Form mit einem spitz zulaufenden oberen Ende und einer breiteren Basis. Die Struktur des Tropfens ist durch feine Linien und Punkte angedeutet, die ihm Textur und Tiefe verleihen. Der Hintergrund ist hell und neutral, wodurch der rote Tropfen stark hervorsticht. Die reduzierte Komposition vermittelt ein Gefühl von Klarheit und Einfachheit.
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©VG Bild-Kunst, Bonn 2020
Nasan Tur, Vergesse nicht den Duft der Pfefferminze, © Courtesy Nasan Tur, VG Bild-Kunst Bonn 2020
Jeppe Hein, I AM RIGHT HERE RIGHT NOW, 2018 / Photo credits: Studio Jeppe Hein; Jan Strempel / Courtesy KÖNIG GALERIE Berlin
Alicja Kwade, OOO (observed objects opportunities), 2019, Courtesy König Galerie Berlin
Marijke van Warmerdam, COUPLE IN THE DISTANCE, 2010, film still
Gabriela Oberkofler, Lebens(Linie), 2019, Aquarell auf Papier
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zeitlos. VOM WESEN DER ZEIT - Jeppe Hein, Alicja Kwade, Gabriela Oberkofler, Nasan Tur und Marijke van Warmerdam

Ort
Halle oben
Zeitraum
21.06.2020 - 30.08.2020

Tage und Wochen können im Flug vergehen, Momente sich gefühlt ewig dehnen – Zeit kann unterschiedlich wahrgenommen werden. Wir erfahren Zeit bewusst und unbewusst. Zeit ist die vom menschlichen Bewusstsein wahrgenommene Form der Veränderung, des Entstehens, Werdens, Fließens und Vergehens in der Welt. „Panta Rhei“, alles fließt, so Heraklit.

Welche Parameter entscheiden über unser Zeitempfinden? Wie wird es durch das alltägliche und gesellschaftliche Getriebe bestimmt und wie gehen wir mit einer Verlangsamung dessen um – mit einem Stillstand? Die Ausstellung „zeitlos. Vom Wesen der Zeit“ geht der Frage nach, wie wir Zeit erfahren und was die Zeit mit uns macht. Die Werke von Jeppe Hein, Alicja Kwade, Gabriela Oberkofler, Nasan Tur und Marijke van Warmerdam setzen sich auf unterschiedliche Weise mit den Aspekten Zeitlichkeit, Stillstand, Bewegung, Momenthaftigkeit, Vergänglichkeit und Endlichkeit auseinander.

Jeppe Hein versetzt den Betrachter mit den Worten I AM RIGHT HERE RIGHT NOW unmittelbar in das Hier und Jetzt, er lässt den Moment begreifen und ein reflektiertes Innehaltens kann einsetzen, die Zeit bleibt förmlich stehen. Alicja Kwade erforscht in ihren Arbeiten auf poetische Weise die Realität und stellt Fragen an die Wahrnehmung. Sie macht in ihren Installationen und skulpturalen Ensembles Vorgänge, Prinzipien und Strukturen sichtbar, die unser Leben bestimmen und stellt sie gleichzeitig in Frage – so ist die Uhr ein wiederkehrendes Motiv in ihren Werken. Schon im Titel der Fotografie „Vergiss nie den Duft der Pfefferminze“ rät Nasan Tur dazu, die Zeit durch das Moment des Erinnerns wachzuhalten.

Für Gabriela Oberkofler wird ein Blutstropfen in ihrer zeichnerischen und filmischen Arbeit „Lebens(linie)“ Kondensat für Zeitlichkeit und Transzendenz. In den Film-Installationen von Marijke van Warmerdam scheint die Zeit langsamer zu vergehen und ihrem gewohnten Lauf enthoben zu sein. In stillen und konzentrierten Sequenzen lenkt sie den Blick auf alltägliche Situationen und Dinge und verändert damit ihre Bedeutung und die Sehgewohnheiten des Betrachtenden. Die Künstlerin hält Momente und ihre Details fest, die eigentlich unbemerkt im Nebenbei ablaufen. Sie macht diese und die ihnen innewohnende Bedeutung, Erzählung, Schönheit und Poesie erst sichtbar. Das Ergebnis sind atmosphärische Bilder zwischen Traum und Realität, die das Sehen und Wahrnehmen anregen.

Wenn das Leben ereignislos wäre, die Zeit wie im Stillstand, ist es dann langsam und langatmig? Oder ist es im Gegensatz zum hektischen, ereigniserfüllten, sich an den Betrieb des Tages verlierenden Leben, nicht eher von einem erfüllten Leben zu sprechen? Dies zu entscheiden ist die Aufgabe, die die Ausstellung „zeitlos. Vom Wesen der Zeit“ den Besucher*innen auferlegt.