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Kunsthalle Göppingen

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Daniel Beerstecher, Tropical Island 2015. Das Bild zeigt eine futuristische, schwebende Architektur, die eine große, schalenförmige Struktur darstellt. Auf dieser Struktur wächst üppige tropische Vegetation, hauptsächlich bestehend aus Palmen. Das Gebäude ähnelt einem Raumschiff oder einer modernen Skulptur, mit einem breiten Fensterband im unteren Bereich. Es scheint in einer surrealen Szene zu schweben, wobei der Hintergrund einen klaren Himmel und eine Berglandschaft andeutet. Das Werk kombiniert moderne Architektur mit natürlicher Umgebung und wirkt wie eine künstlerische Fotocollage.
Diese Gouache-Malerei von Klaus Bürkle zeigt eine futuristische Landschaft mit einem rötlich-orangefarbenen, felsigen Gelände im Vordergrund. In der Ferne erhebt sich eine Bergformation. Der Himmel ist dunkel und voller leuchtender Sterne, wobei ein besonders heller Stern oder Himmelskörper im oberen linken Bereich des Bildes hervorsticht. Das Kunstwerk vermittelt den Eindruck einer außerirdischen oder surrealen Umgebung und wird durch den Kontrast zwischen der rötlichen Landschaft und dem tiefblauen Himmel verstärkt.
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Daniel Beerstecher, Tropical Island 2015, collagierte Fotografie, Sammlung Kunsthalle Göppingen, VG Bild-Kunst Bonn 2022
Klaus Bürkle, Ohne Titel, o.J., Gouache, 44 x34 cm

draußen. - Von der Landschaftsmalerei zur Kunst im öffentlichen Raum

Ort
Schloss Filseck
Zeitraum
11.02.2022 - 24.04.2022

Ein Audioguide führt durch die Ausstellung.

Die Sammlung der Kunsthalle Göppingen und damit die städtische Kunstsammlung ist ein kultureller Schatz der Stadt Göppingen. Schon seit den 1950er Jahren wurden Werke für die Sammlung angekauft. Mit der Gründung der Städtischen Galerie im Jahr 1989, der heutigen Kunsthalle Göppingen, spiegelt die Sammlung die Ausstellungsgeschichte des Museums wider und ihre Ausrichtung auf zeitgenössische, internationale Kunst. Die Sammlung verfügt über ein breit gefasstes Spektrum an Themen und inhaltlichen Schwerpunkten. Das Sujet Landschaft und die Themen Natur, Außenraum, öffentlicher Raum spielen dabei eine wesentliche Rolle. Das Thema Landschaft hat in der Kunst eine lange Tradition und ist bis heute ein fester Bestandteil im Werk von bildenden Künstlern. Die Werke aus der städtischen Kunstsammlung geben die Entwicklung dieses Sujets in der Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts wieder.

Die Ausstellung draußen. Von der Landschaftsmalerei zur Kunst im öffentlichen Raum beginnt mit Landschaftsdarstellungen wie von Fritz Steisslinger (1891-1957), der 1918 in dunkeltoniger Farbpalette einen Blick über die Schwäbische Alb festhält oder später auf seinen Reisen lockere Skizzen anfertigte. Felix Hollenberg (1868-1945), der sich auf die Technik der Radierung spezialisierte, arbeitete in der freien Natur „en plein air“ und ritzte direkt in die Radierplatte. Seine Landschaftsdarstellungen zeigen intime Ausschnitte u.a. der Schwäbischen Alb. Erich Heckel (1883-1970) fasst die Schwäbischen Berge 1944 großzügig und in hellen lichten Farben unter einem weitgespannten Himmel.

Künstler*innen sind  oftmals durch mehrere Arbeiten zum Teil aus verschiedenen Schaffensphasen in der Sammlung vertreten. Interessant sind aber auch singuläre Werke, die Preziosen innerhalb der Sammlung darstellen, wie die kleinformatige Lithografie von Georges Braque (1882-1963) Bord de mer, aus dem Jahr 1964. Auch die Lithografie von Ida Kerkovius (1879-1970) von 1963 ist ein Einzelstück in der Sammlung.

Um die Jahrhundertwende wurden vermehrt die Städte und ihre Ansichten bei Tag und Nacht anregend für die Künstler*innen. Der französische Maler und Lithograf Maurice Utrillo (1883-1955) schuf Stadtlandschaften, die Szenen aus Paris und der Ile de Paris zeigen.

Ein Bereich der Ausstellung ist der Fotografie gewidmet. Die Fotografin Regina Relang (1906-1989), die u.a. in Stuttgart an der Kunstakademie Malerei studierte, fotografierte nach dem Zweiten Weltkrieg bei den Modeschauen in Paris, Florenz, Rom und Berlin. Die Schwarz-Weiß Fotografien von 1936 haben ausschnitthaft immer ein Hauptmotiv im Blick, das Regina Relang im Stadtraum inszenierte.

Einen besonderen Stellenwert hat in der Kunsthalle Göppingen die Schenkung Klaus Heider. Noch zu seinen Lebzeiten konnte gemeinsam mit dem Künstler der Salone eingerichtet werden, der einen Teil der Werke von Klaus Heider beheimatet und der mit persönlichen Möbeln, Büchern und Gegenständen des Künstlers ein atmosphärischer Ort ist. Hier wird zugleich zum Werk Heiders geforscht und das Werkverzeichnis erstellt. Ein Raum in der Ausstellung zeigt Werke von Klaus Heider, in denen die Landschaft, ein Ort oder eine Projektionsfläche für seine philosophischen und naturwissenschaftlichen Überlegungen ist. Seine Fotografien der Serie Der Bunker, die Klaus Heider am Atlantik aufnahm, zeigen die Bauten als riesige Skulpturen in den Dünen am Strand. Die Zeit ist in ihnen eingeschrieben. Meist nehmen die Bunker den größten Teil der Komposition ein. Hier schließen sich in der Ausstellung die visionären und phantastischen Zeichnungen von Klaus Bürgle (1926-2015) an, der seine Landschaften in den Weltraum versetzte und damit futuristische Weltbilder schuf. Klaus Bürgle schuf optimistische Zukunftsvisionen. Seine Gouachen bestechen zudem durch die minutiöse Feinheit der Darstellung und durch die Leuchtkraft der Farben.

Das Thema Landschaft, Stadtlandschaft, Außenraum veränderte sich in den 1950er und 1960er Jahren mit der Erweiterung des Kunstbegriffs: Neue Techniken und Materialien wurden in die Kunst aufgenommen, neue Gattungen entstanden und deren genaue Trennung wurde aufgehoben: Aktionen und Performances waren und sind auf einen Zeitpunkt angelegt, durch das Medium Film können sie festgehalten werden. Der öffentliche Raum wurde und wird für Künstler*innen ein Ort der Auseinandersetzung mit künstlerischen Fragestellungen. Zugleich bietet er die Möglichkeit zur Teilhabe des Publikums.

In der Ausstellung „draußen.“ sind Collagen von Daniel Beerstecher (1979) zu sehen, die u.a. auf seine Performance und das Video The Conquest oft the Useless zurückgehen: Der Künstler machte sich mit einem Segelboot auf die Reise, welches mit Rädern ausgestattet war, vom Süden Patagoniens über Land nordwärts. Allein angetrieben von der Kraft des Windes. Die Arbeit Daniel Beerstechers erzählt von der Vision eines Bildes, von Besessenheit und von existenziellen Herausforderungen.

Die Ausstellung draußen. Von der Landschaftsmalerei zur Kunst im öffentlichen Raum zeigt Werke ab 1900 bis in die aktuelle Kunst. Die Medien Malerei, Zeichnung, Collage, Druckgrafik, Fotografie, Skulptur und Video sind vertreten.

Es sind Werke zu sehen von Helmut Baumann, Daniel Beerstecher, Thorsten Brinkmann, George Braque, Klaus Bürgle, Christo, Otto Eglau, HAP Grieshaber, Friedemann Hahn, Erich Heckel, Robert von der Heide, Klaus Heider, Felix Hollenberg, Kathleen Jahn, Teijoong Kim, Ida Kerkovius, Ulrich Klieber, Jan Köchermann, Robert Klümpen, Regina Relang, Walter Romberg, Josef Schulz, Fritz Steisslinger, Maurice Utrillo,  Thomas Weinberger.

Die Ausstellung draußen. wird kuratiert von der Kunsthalle Göppingen in Kooperation mit der Schloss-Filseck-Stiftung der Kreissparkasse Göppingen.

Schloss Filseck, Galerie im Ostflügel, Öffnungszeiten: Mi-So 13-17 Uhr, Eintritt frei.