Dieter Schumacher. Malerei 1989–2019

Die Ausstellung Dieter Schumacher. Malerei 1989 – 2019 gibt die Möglichkeit anlässlich des 80. Geburtstags auf das gesamte Schaffen des in Göppingen geborenen Künstlers zu blicken. An drei Ausstellungsorten sind Dieter Schumachers Werkreihen zu sehen – in der Stadthalle Göppingen, auf Schloss Filseck, genauer in der Galerie im Ostflügel, in der Stadtkirche und in der Galerie Stepanek.

Dieter Schumacher arbeitet in Werkgruppen – unvermutete Einfälle, Entdeckungen oder eindrucksvolle Wahrnehmungen sind Ausgangspunkte für seine Themen. Manchmal sind es persönliche Erlebnisse, oder ein sonst eher alltägliches Phänomen, das Gedankenketten und Assoziationen auslöst. Literarische Themen und das Studium bestimmter Bücher sind anregend wie zum Beispiel das Kapitel Inferno (Hölle) in Dante Alighieris Divina Comedia (Göttliche Komödie). Begegnungen mit Werken der Kunstgeschichte beeinflussen das Werk des Künstlers wie Édouard Manets berühmtes Gemälde Frühstück im Freien von 1863, dessen Motiv Dieter Schumacher herauslöst  oder das Thema Totentanz, das den Künstler zu einer ganzen Werkreihe anregte. Die düstere Stimmung wird durch den gestischen Farbauftrag und das Hell-Dunkel gesteigert. Der zupackende Knochenmann steht im Zentrum des dramatischen Geschehens.

Eine weitere Werkgruppe trägt den Titel Propheten (1992) und zeigt in Gemälden und kleinformatigen Tonskulpturen die Porträts mit zahlreichen Augen. Dieter Schumacher interessierte hier die Gleichzeitigkeit ganz unterschiedlichen Sehens, nach außen wie nach innen. Lese man die Propheten im Alten Testament, so wirken diese mal anklagend, sie gehen auf Konfrontation, geben Ratschläge, schauen auch in sich und zweifeln.