Eugen Wolff-Filseck (1873 – 1937). Ein Schwäbischer Impressionist
Schloss Filseck Zeitraum
18.11.2011 - 29.01.2012
Die Ausstellung zeigt Gemälde des auf Schloss Filseck aufgewachsenen Künstlers des schwäbischen, süddeutschen Impressionismus. Als junges Talent wurde er gefördert durch Albert Kappis und Jakob Grünenwald, beide Professoren an der Stuttgarter Akademie. Seinen eigentlichen Lehrer fand Eugen Wolff in Heinrich von Zügel, dem berühmten schwäbischen Tiermaler, bei dem er an den Akademien in Karlsruhe und dann München studierte. Mit diesem entstehen nicht nur Tierbilder, in der Zügel-Schule in Wörth am Rhein und in der Akademie München, mit ihm lernt Eugen Wolff auch das Malen im Sinne des süddeutschen Impressionismus: Licht und Farbe bilden das Zentrum des malerischen Interesses; ein breiter, kräftiger Pinselstrich vermittelt die Form und das künstlerische Temperament. Genaue Beobachtung prägt die Übersetzung des Gesehenen in ein malerisches Geflecht, in dem das Hell-Dunkel von Licht und Schatten, der Kontrast warmer und kalter Farben und die grundsätzliche Sicht ihre Rolle spielen, dass alle Erscheinungen aus Farben bestehen und für die Malerei in Farben zu übertragen sind. Es ist schwer nachvollziehbar, dass diese heute so klassische Malerei damals in den 1890er Jahren eine höchst umstrittene Kunstrichtung war („Impressionismus“ ist ursprünglich eine abwertende Bezeichnung).
1898 wird Eugen Wolff Mitglied der Münchner Sezession, lebt zu Beginn seiner Entwicklung als freier Künstler aber zunächst bis 1906 wieder auf Schloss Filseck. Dort und in der Folge auf zum Teil längeren Malaufenthalten in Schlössern entstehen Landschaften aus der näheren Umgebung und er findet sein besonderes Thema: Interieurs, Innenräume, in denen das Licht durch die Fenster als helle Farbflecken in das Dunkel der Gänge und Räume dringt und sein malerisches Spiel treibt. 1911 heiratet Eugen Wolff die Malerin Elisabeth Haug und lebt und arbeitet fortan in München. Seine Leidenschaft gilt den Motiven der Interieurs, den Stillleben, immer mit Licht und Farbe als eigentlichem Thema. Über drei Jahrzehnte beschickte er die Ausstellungen im Glaspalast in München und in der Münchner Sezession. 1926 wir ihm vom Bayerischen Staat der Professorentitel verliehen. Eugen Wolff-Filseck stirbt 1937 in München und findet seine letzte Ruhestätte auf dem Uff-Friedhof in Stuttgart- Bad Cannstatt.