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Das Bild zeigt eine Ausstellungsansicht in der Kunsthalle Göppingen (Halle unten). Im Vordergrund sind mehrere Tische mit gestapelten Büchern oder flachen Objekten zu sehen. An der weißen Rückwand hängen mehrere Reihen von kleinen Schwarz-Weiß-Bildern oder Grafiken, die ein ähnliches Muster zeigen. Ein kleines Kunstobjekt steht auf einem Podest rechts von den Tischen. Die Ausstellung wirkt minimalistisch und strukturiert.
schwarz-weiß Fotografie einer Person mit einem Kaputzen-Pullover. Man sieht die Person nur von hinten und sie steht auf einem Boden bedeckt mit Kies.
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Kathleen Jahn, "songlines", Ausstellungsansicht, Kunsthalle Göppingen, 2021
To infinity and to the Alb 3, 2020, Foto Kathleen Jahn

Kathleen Jahn – Songlines

Ort
Halle unten
Zeitraum
28.05.2021 - 15.08.2021

Für Kathleen Jahn sind Landschaft und Natur Ausgangspunkte ihrer künstlerischen Arbeiten. Auf Wanderungen und Reisen fotografiert, zeichnet und sammelt sie Fundstücke. Dokumentarische Fotografien mit atmosphärischem Gehalt sind die direkten visuellen Ergebnisse dieser Exkursionen. Die gesammelten Zeugnisse und Artefakte behandelt sie wie Dokumente, um Erinnertes im Anschluss zu „versachlichen“  und neu zu übersetzen.
Diesen Foto-und Videoarbeiten widmet sich die Ausstellung „Songlines“ in der Kunsthalle Göppingen. Mit dem Titel „Songline“ bezieht sich Kathleen Jahn auf den Gesang der australischen Ureinwohner und ihren Gesang während nomadischer Wanderungen, durch die sie Orientierung erfahren. Landschaft und Liedabfolge entsprechen sich dabei wie Bild und Abbild.

Eine zentrale Arbeit in der Ausstellung ist die zehnminütige Tonaufnahme „Komm ich zeig Dir meine Stadt – andante, largo, presto, andante, adagio“, die die Ausstellung durchdringt. In einem akustischen  Versuchsaufbau hat Kathleen Jahn ein Metronom in ihrem Atelier aufgestellt und diverse Tonaufnahmen bei geöffnetem Fenster erstellt. Die Aufnahmen sind ein klangliches Portrait ihrer Wohn- und Arbeitssituation,  von der sie während des Helmut Baumann-Stipendiums im Haus Illig in Göppingen tagtäglich umgeben war. Die Aufzeichnung ist zwar der akustischen Realität der Stadt mit Straßengeräuschen und Verkehrslärm entnommen, dennoch keine reine Dokumentation des Vorgefundenen.  Durch die gleichmäßigen Impulse des Metronoms entstehen Taktungen und eine Umformung in ein musikalisch lesbares Stück.

„Songlines – adagio, andante, allegro“ sind 13x3m große wand-füllende monochrome Fotografien von Gräsern, die mit den musikalischen Zeitmaßen „ruhevoll, gehend und schnell“ versehen sind.  Kathleen Jahn gibt damit dem Ausstellungsbesuchern eine fotografische Bildpartitur an die Hand, bei dem jeder/jede die Musik selbst erspüren und innerlich hören kann. Sie bezieht sich auf den US-amerikanischen Komponisten  John Cage, dessen Musikstücke Schlüsselwerke der Neuen Musik sind. Cage sah seine Partituren als Grafiken an und umgekehrt.

Ihren eigenen Wurzeln geht Kathleen Jahn in der Arbeit „Die Eltern“ nach. Collagen von Fotografien, die ihr Vater gemacht hat,  geben Einblick in die Biografie ihrer Eltern, ihrer Sozialisation und in die Zeit in der sie entstanden sind.

Kathleen Jahn, 1967 in Wiesensteig geboren, lebt und arbeitet in Göppingen.  Von 2019-2020 hatte sie das Helmut Baumann Atelier Stipendium der Stadt Göppingen und der Helmut Baumann- Stiftung inne.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.

 

Homepage Kathleen Jahn