Von Angesicht zu Angesicht - Das Portrait in der Grafik von 1890 bis heute
Schloss Filseck Zeitraum
30.11.2019 - 19.01.2020
Das Porträt gilt als Ursprung der bildenden Kunst: Alles soll, so wird überliefert, mit dem Nachzeichnen und Nachformen fremder und eigener Schatten begonnen haben. Das Porträt zeigt die Abbildung eines Menschen – als Ganzfigurenporträt oder im Ausschnitt. Oft steht das Gesicht im Zentrum, nicht selten in Form einer Selbstdarstellung des jeweiligen Künstlers/der Künstlerin. Die Person im Porträt tritt über die Handschrift des Künstlers/der Künstlerin in Kontakt zum Betrachtenden. Vor der Erfindung der Fotografie war es die einzige Möglichkeit eine Person abzubilden und so über Ihren Tod hinaus „am Leben zu halten“.
Die Ausstellung „Von Angesicht zu Angesicht – Das Portrait in der Druckgrafik von 1890 bis heute“ zeigt rund 60 Werke aus der grafischen Sammlung der Städtischen Galerie Karlsruhe von u.a. Ferdinand Keller, Rudolf Schlichter, Karl Hubbuch, Käthe Kollwitz, Hanna Nagel, Erich Heckel, HAP Grieshaber, Walter Stöhrer, Georg Baselitz und Stefan Balkenhol.
Die Exponate stammen aus dem Zeitraum von 1890 bis zur Gegenwart und führen eindrucksvoll vor Augen, dass die überlieferten Funktionen des Bildnisses und die zentralen Fragen nach Identität, Individualität und Wiedererkennbarkeit nach wie vor eine wichtige Rolle spielen. Deutlich wird aber auch, dass gewandelte Bedingungen künstlerischer Produktion und ein im 20. Jahrhundert radikal revolutioniertes Menschenbild zugleich ganz neue Porträtauffassungen etabliert haben. Seit Ende des 19. Jahrhunderts verschärfte sich das Konkurrenzverhältnis zwischen Malerei und Fotografie mit dem Ergebnis, dass sich die Porträtmalerei vom Postulat mimetischer Nachbildung mehr und mehr emanzipieren konnte.
Chronologisch und thematisch gegliedert, gibt die Ausstellung nicht nur einen Überblick über die Vielfalt des Genres Porträt, sondern zeigt auch die Besonderheit des Mediums Papier und damit der zeichnerischen und druckgrafischen Techniken auf: Neben Zeichnungen und Gouachen sind u.a. Holzschnitte, Kaltnadelradierungen, Kupferstiche und Lithografien zu sehen.
Die Ausstellung zeigt Werke von:
Stefan Balkenhol / Georg Baselitz / Peter Burger / Candace Carter / Walter Conz / Joachim Czichon / Willi Egler / Doris Eilers / Friedrich Fehr / Helmut Goettl / HAP Grieshaber / Albert Haueisen / Erich Heckel / Antonius Höckelmann / Karl Hofer / Karl Hubbuch, / Markus Jäger / Herbert Kämper / Tutilo Karcher / Ferdinand Keller / Herbert Kitzel / Willy Kiwitz / Käthe Kollwitz / Otto Laible / Helmut Lingg / Willi Müller-Hufschmid / Willi Münch / Hanna Nagel / Theo Sand / Rudolf Schlichter / Wilhelm Schnarrenberger / Karl-Heinz Schwind / Shmuel Shapiro / Hermann Sprauer / Erwin Spuler / Walter Stöhrer / Hans Thoma / Simone Vögele