Yvonne Trapp. Adams Äpfel

Vom 19.3. bis 23.4.2000 zeigt die Kunsthalle Göppingen die Ausstellung „Adams Äpfel“ der Künstlerin Yvonne Trapp. Die Eröffnung findet am Sonntag, 19.3.2000 um 11.00 Uhr statt. Zur Einführung in die Ausstellung spricht Jean-Baptiste Joly, Direktor der Akademie Schloß Solitude in Stuttgart.
Die in Berlin lebende Künstlerin Yvonne Trapp (geboren 1964) zeigt eine Videoinstallation, die sie 1999/2000 als Stipendiatin der Akademie Schloß Solitude realisiert hat. In Unterhaltungen zwischen der Künstlerin und mit dem Thema des männlichen Modells besonders befassten Menschen entsteht ein facettenreiches Bild des Männlichen. Diese Gäste sind alle zu einem Picknick auf einem roten Teppich bei den Apfelbäumen in der Nähe von Schloß Solitude eingeladen: Kuratoren und Kuratorinnen wie Catherine David sind darunter, Aktmodelle der Kunstakademie, Designer wie z.B. Kurt Weidemann, ein Ethnologe, ein Genforscher, eine Politikerin, Personen aus Werbung, Mode …
Die Bild-Situation erinnert an Edouard Manets „Frühstück im Freien“. Yvonne Trapps Videoarbeit setzt sich allerdings aus einer großen Zahl von Fragmenten zusammen: Photos, mit Video aufgezeichnete Bildszenen, Gespräche, Geräusche. Man sieht, was zwischen der Künstlerin und den Gästen, zwischen Künstlerin und Modell vorgeht. Die männlichen Gäste sind zugleich Kommentatoren und Teil der Untersuchung von Yvonne Trapp. Es geht dabei nicht um das Aufzeigen von Mustern oder dem Bild des Mannes heute, wie es männliche Künstler über hunderte von Jahren mit Frauen und Weiblichkeit getan haben, sondern es wird versucht, eine Leerstelle zu zeigen. Der Betrachter wird auf den Leerraum, auf den Zwischenraum, auf den Abstand zwichen Künstlerin und Modell aufmerksam. Es gibt einen unklaren Zwischenraum und interessant wird, wie dieser Leeraum sexuell besetzt ist.
Der Besucher der Kunsthalle begibt sich in das Dunkel eines beweglichen Vorführraums wie in das Innere einer Kamera und sieht dort das zweiteilige Video: zum einen eine filmische Folge aus Bild- und Tonfragmenten im Flüsterton, zum andern eine parallele Montage der Sprachfragmente. Yvonne Trapp setzt dies alles mit intellektuellem Interesse und mit augenzwinkernder Wachsamkeit, bisweilen mit Staunen, Humor und Ironie ins Bild.
Zur Ausstellung erscheint das Buch „Auf der Wiese / On The Meadow“ mit Bildern und Texten von Betrachtern und Beteiligten. Als Vorzugsausgabe zur Ausstellung gibt es eine Reihe von Skulpturen, männliche Körperteile.